Pflegefall in der Familie: Schützen Sie ihr Vermögen durch private Vorsorge

Mehr als ein Drittel aller Deutschen hat einen Pflegefall in der Familie oder rechnet in naher Zukunft damit, so eine Umfrage des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV). Oftmals werden die Pflegekosten nicht durch Rente, Privatvermögen und gesetzliche Pflegeversicherung der Betroffenen abgefedert. Dann zahlen die Familienmitglieder. Direkte Nachkommen müssen obendrein eventuell zusätzlichen Elternunterhalt zahlen. Die Lösung: der Abschluss einer privaten Pflegeversicherung – am besten so früh wie möglich.

Private Pflegeversicherung – am besten so früh wie möglich

Die gesetzliche Pflegeversicherung ist eine gute Basis um sich für den späteren Pflegefall zu rüsten. Mehr aber auch nicht. In der höchsten Pflegestufe III werden derzeit 1.550 Euro ausgezahlt, die Pflegekosten betragen jedoch meist mehr als das Doppelte. Wer vermeiden will, dass im Alter erhebliche Kosten auf sich und Angehörige zukommen, schließt deshalb besser früh eine private Pflegeversicherung ab. Es gilt: Je früher, desto günstiger, denn die zu zahlenden Beiträge steigen mit dem Alter erheblich an. Diese drei Möglichkeiten der Vorsorge gibt es:

Pflegetagegeldversicherung

Sie vereinbaren mit dem Versicherer einen Betrag für jede Pflegestufe, der Ihnen im Pflegefall täglich ausgezahlt wird. Je höher dieser Betrag sein soll, umso mehr müssen Sie natürlich einzahlen. Was Sie am Ende mit dem Geld tun, bleibt Ihnen überlassen. Sie können Pflegepersonal engagieren, einen Verwandten unterstützen, der Sie selbst pflegt, usw.

Mehr zum Thema: Die Pflegetagegeldversicherung

Pflege-Bahr

Seit 2013 fördert der Staat Ihre private Pflegeversicherung. Benannt nach dem damaligen Gesundheitsminister Daniel Bahr, der das Konzept auf den Weg gebracht hat, subventioniert der sogenannte Pflege-Bahr ihre private Vorsorge mit 60 Euro im Jahr, solange Sie mindestens 10 Euro im Monat selbst einzahlen. Tests haben allerdings gezeigt, dass der Pflege-Bahr in vielen Fällen weniger sinnvoll ist, als ungeförderte Tarife und sich für viele Versicherte überhaupt nicht lohnt.

Mehr zum Thema: Der Pflege-Bahr

Pflegerentenversicherung

Eine Pflegerentenversicherung funktioniert ähnlich wie eine klassische Rente. Sollte der Pflegefall eintreten, zahlt Ihnen die Pflegekasse einen festen monatlichen Betrag bis ans Ende Ihres Lebens. Die Höhe dieses Betrags richtet sich nach Ihrer Pflegestufe. In der Regel gibt es bei Pflegestufe III volle 100 Prozent, bei Pflegestufe II 50 und bei Pflegestufe I nur 25 Prozent. Der Vorteil: Sie zahlen nur bis zur Pflegebedürftigkeit ein und können die Beitragszahlungen sogar zeitweise ruhen zu lassen, ohne dass der Versicherungsschutz dabei erlischt. Der Nachteil: Die Beiträge zur Pflegerentenversicherung sind meist deutlich höher als bei Pflegetagegeldversicherungen.

Mehr zum Thema: Die Pflegerentenversicherung

Pflegekostenversicherung

Bei der Pflegekostenversicherung wird mit dem Versicherer vereinbart, wie viel Prozent der Pflegekosten später von der Kasse übernommen werden. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Pflegekosten mit dem Alter steigen. Die Pflegekostenversicherung übernimmt ausschließlich exakt die finanzielle Differenz zwischen der gesetzlichen Pflichtversicherung und den tatsächlichen Pflegekosten, für die ein Nachweis erbracht werden muss. Es wird also, im Gegensatz z. B. zur Pflegetagegeldversicherung, kein Pauschalbetrag ausgezahlt, der Ihnen zur freien Verfügung steht. Dafür sind die Policen auch deutlich günstiger.

Mehr zum Thema: Die Pflegekostenversicherung

Fazit

Pflegekostenversicherungen eignen sich vor allem für Versicherte mit kleinem Kleinbeutel, Pflegerentenversicherungen für größere Budgets. Die goldene Mitte sind Pflegetagegeldversicherungen, die deshalb auch am verbreitetsten sind. Bei allen drei Varianten gilt jedoch: Je früher der Vertrag abgeschlossen wird, desto niedriger sind die Beiträge und umso höher späteren Leistungen!