Trotz Rekord-Rücklage steigende Beiträge zur Pflegeversicherung zu erwarten

Laut jährlicher Statistik der Pflegeversicherung , sind die Rücklagen der Pflegekassen derzeit so hoch wie nie. Dennoch befürchten Experten künftig ein dramatisches Ansteigen der Beiträge.

Pflegekassen melden Höchststand bei finanziellen Rücklagen

Noch nie zuvor befand sich so viel Geld in den Kassen der gesetzlichen Pflegeversicherung wie aktuell. Die Rücklagen der Pflegekassen befanden sich Ende des vergangenen Jahres mit 6,63 Milliarden Euro auf einem Allzeithoch. Noch ein Jahr zuvor war es eine halbe Milliarde weniger, nämlich 6,17 Milliarden. Grund für den Höchststand ist die florierende Konjunktur in Deutschland. Erst vor zwei Jahren wurde die magische Sechs-Milliarden-Marke zum ersten Mal seit Einführung der Pflegeversicherung 1995 geknackt.

Beiträge zur Pflegeversicherung werden steigen

Eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der Privaten Krankenversicherung (WIP) zufolge, ist in den kommenden Jahren aber dennoch mit steigenden Beiträgen zur Pflegeversicherung zu rechnen. Grund sei der demographische Wandel. Weil es immer mehr ältere Menschen gibt, und immer weniger junge, funktioniere das heutige Umlage-Modell, bei dem die Erwerbstätigen die Pflegebedürftigen finanzieren, nicht mehr. Eine Versorgungslücke sei zu befürchten, so das WIP. Draufzahlen müssten dann die heute Berufstätigen, und zwar „unverhältnismäßig stark“, so das Fazit der Studie, die von einer „Ungerechtigkeit der Belastung der Generationen“ spricht.

Demnach könnte der Pflegebeitrag in 45 Jahren bei 5,5 des Bruttolohns liegen. Aktuell zahlen kinderlose Beitragszahler 2,6 Prozent, Zahler mit Kindern 2,35. Erst zu Beginn des Jahres wurden die Beiträge um 0,3 Prozent angehoben.