Die Zahl der Leiharbeiter in Altenheimen und Krankenhäusern ist in den letzten sechs Jahren um 400 Prozent auf etwa 16.350 gestiegen. Das geht aus einem Bericht der Süddeutschen Zeitung hervor, die sich auf aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit beruft. Es werde erwartet, dass die Leiharbeit in der Pflege weiter wachsen wird, da sie „einen Beitrag zur Bekämpfung des drohenden oder in Teilen bereits existierenden Fachkräftemangels darstellt„, hieß es vonseiten der Bundesagentur für Arbeit.
Die Zahl der Menschen, die über Zeitarbeitsfirmen an die Pflegebranche vermittelt werden, erhielt die Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann (Die Linke) auf Anfrage von der Bundesagentur für Arbeit. Die Antwort der Behörde informierte auch über den Durchschnittslohn der geliehenen Fachkräfte: Nur etwa 1.600 Euro brutto im Monat erhalten die Leiharbeiter. Die Bundestagsabgeordnete Zimmermann nannte diesen Verdienst „bedenklich„. Das Personal werde von Teilen der Gesundheits- und Pflegebranche ausschließlich als ein belastender Kostenfaktor gesehen, den es möglichst klein zu halten gelte, sagte sie gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Die zunehmende Leiharbeit im Pflegesektor ist aus ihrer Sicht ein „deutlicher Hinweis auf die voranschreitende Unterfinanzierung dieses Bereichs.“ Darunter müssten am Ende die Patienten und betreuten Menschen leiden. (Quelle)
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