Stiftung Warentest: Lieber Private Pflegeversicherung ohne Förderung

Die Zeitschrift Finanztest von der Stiftung Warentest hat in ihrer aktuellen Ausgabe (5 / 2013) insgesamt 40 verschiedene Tarife der privaten Pflegeversicherung untersucht. In diesem großen Pflegeversicherung-Test wurden 23 Tarife ohne staatliche Förderung und 17 Tarife mit Förderung (sogenannter Pflege-Bahr) unter die Lupe genommen.

Nur zwei mal „sehr gut“

Nur zwei Tarife konnten von Finanztest die Testnote „sehr gut“ erhalten. Testsieger wurde der Tarif PA von der HanseMerkur mit der Gesamtnote 1,3 (hier Angebot anfordern). Knapp dahinter liegt die DFV mit dem Tarif PZV (Angebot).

14 weitere Tarife bekommen noch ein „gut“ und 7 ein „befriedigend“. Durchgefallen ist im Test keiner der „normalen“ Tarife.

Pflege-Bahr-Tarife fallen durch

Die staatlich geförderten Tarife konnten im Test zur Pflegeversicherung aber nicht überzeugen. Finanztest rät von diesen Tarifen ab. Als Gründe wurden folgende genannt:

  • die Maximalleistung ist mit 600 bis 700 Euro im Pflegefall viel zu gering, die Pflegekosten liegen aber meist bei 1.500 bis 1.800 €
  • die Vertragsbedingungen sind meist schlechter
  • den monatlichen Beitrag muss man auch im Pflegefall (also bei Eintritt des Versicherungsfalles) weiter zahlen
  • die Leistungen im Pflegefall sind nicht mal inflationssicher. Steigen die Preise übermässig an, so kann man mit den später ausgezahlten Leistungen fast nichts mehr anfangen.
  • die Leistungen in Pflegestufe 0 (Demenz) sind deutlich schlechter

Stiftung Warentest findet deutliche Worte. Die staatliche Zulage bezeichnen sie als „Mogelpackung“. Das ist eine schallende Ohrfeige für den Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP), der diese Förderung konzipiert und umgesetzt hat.

Axel Kleinlein, Versicherungsmathematiker und ehemaliger Vorstandsvorsitzender beim Bund der Versicherten, schließt sich dieser Meinung an: „Das Produkt ist nicht durchdacht – die Kalkulation des Pflege-Bahr war von vornherein ein Blindflug.“ sagte er gegenüber der Welt.

One Response to Stiftung Warentest: Lieber Private Pflegeversicherung ohne Förderung

  1. Karl von Freyhold sagt:

    Neben Riester, Rührup jetzt auch Bahr. Versicherungen an denen Politiker
    offensichtlich gute Provisionen verdienen ssind reine Anzocke. Ich warr über 30 Jahre im Versicherungsaußendienst tätig, ich habe nicht eine dieser Schrottpolicen meinen Kunden angedreht da ich diese Policen immer für unseriös gehalten habe und noch heute meine Meinung sich nicht geändert hat. Finger weg von diesem Schrot!!!

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